Ausgabe 7                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                2025, Juli  

Das Geheimnis von Widow Creek

Der Besuch

Verfasst von Harlan Finch – Beobachter der kleinen RätselIch bin hingefahren. Nicht weil ich geglaubt hätte, etwas zu finden – sondern weil es falsch gewesen wäre, es nicht zu versuchen. Widow Creek liegt an keiner der Straßen, die man zufällig nimmt. Es ist der Rand von etwas. Und die Lynch-Farm ist noch einmal ein Stück weiter. Das Haus liegt ruhig in der Landschaft, als hätte es sich mit Absicht versteckt. Kein Schild, kein Briefkasten, keine Spur von Leben – aber auch nicht von Verfall. Eher eine Art stillgelegter Alltag.

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🛸 DIE WAHRHEIT™ 

X-Men sind unter uns – was die Filme vertuschen sollen

Hollywood behauptet: Mutanten leben im Geheimen, tragen enge Anzüge und lösen ihre Konflikte bevorzugt in Zeitlupe. Doch was, wenn das nur die offizielle Ablenkung ist? So wie Aliens? Oder glutenfreie Kekse? Die Wahrheit™ ist: Menschen mit besonderen Fähigkeiten gibt es wirklich. Sie fliegen nur nicht, sie leuchten nicht – und die meisten von ihnen arbeiten in scheinbar ganz normalen Berufen. Oder sagen wir: unauffälligen Berufen.Wer sich in einer Teeküche schon mal gefragt hat, warum genau diese Kollegin IMMER weiß, wann der Drucker kaputt geht – oder wieso der Controller beim Eintreten ins Büro schon „Hallo Lisa“ sagt, obwohl du noch gar nicht sichtbar bist und „Lisa“ eigentlich krank ist – der hatte möglicherweise gerade Kontakt.

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Charakter: Vertraulich

Brüder, nicht Verbündete

Als sie noch im selben Team spielten St. Paul’s School, Concord. Ich erinnere mich noch gut an diese Halle – und an die Raptis-Zwillinge auf dem Eis. Heute stehe ich am Spielfeldrand, diesmal mit Notizblock statt Schläger. Die St. Paul’s School hatte geladen – zur Pokalverleihung der U14-Mannschaft, die in diesem Jahr mit einer makellosen Bilanz die Eishockey-Regionalliga gewonnen hat. Die Tribüne ist voll, der Applaus laut, als Abel Raptis aufs Eis tritt.

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🧭 Der Guide

Handbuch für kosmisch Verwirrte

Parallelwelten – Die Möglichkeiten von nebenan

Auszug aus dem „Fast vollständigen Leitfaden zu Multiversen, Quantenentscheidungen und dem Gefühl, dass es auch anders hätte kommen können“ Parallelwelten Substantiv | /ˈpaʁalɛˌvɛltən/ Ein Zustand potenzieller Gleichzeitigkeit mit ungewissem Bezugspunkt. Existieren möglicherweise. Oder nicht. Oder beides. Oft beschrieben als nebeneinanderliegende Wirklichkeiten, tatsächlich jedoch meist schräg versetzt, verzögert oder überlagert. Wer sie wahrnimmt, ist Teil davon – wer sie ignoriert, vielleicht auch.Verwendung in der Quantenphysik, Science-Fiction und bei der Frage, ob es irgendwo eine Version von einem selbst gibt, die weniger genervt ist.Achtung: Parallelwelten können Realitätsdruck erzeugen.Symptome beim längeren Nachdenken über Parallelwelten können sein: Orientierungslosigkeit, Déjà-vus, Identitätsverdacht¹ und existenzielle Seitenschmerzen².

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Bücher & Welten

Raum Zeit im Beta-Test

Wie es ist, ein Universum loszulassen (obwohl es einen noch nicht loslässt) Die Betaphase hat begonnen. Die deutsche Version ist letzte Woche rausgegangen, die englische vor vier Tagen. Also an meine wunderbaren Beta Lesern. Und jetzt? Jetzt beginnt das Warten. Oder besser gesagt: das hibbelige Kreisen um den eigenen Posteingang. Denn wer denkt, ein Buch sei mit der letzten Szene fertig, hat nie erlebt, wie es sich anfühlt, wenn plötzlich jemand anderes es liest – mit frischen Augen, eigenen Gedanken … und vielleicht der Erkenntnis, dass man selbst noch zu nah dran ist. Denn eigentlich – ganz ehrlich – fühlt es sich noch nicht fertig an. Nicht falsch, nicht unfertig – nur: noch nicht fertig genug.

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Zwischen den Zeilen

Plotten heißt, meiner Frau die Geschichte zu erzählen

Wie aus der Geschichte im Kopf ein Buch wird. Es beginnt mit einer Liste. Oder sagen wir: einer Ansammlung von Dingen, die auf jeden Fall in dieses Buch müssen, die nicht verhandelbar sind. Einige stehen da seit Buch eins drauf, andere sind frisch dazugekommen, weil sich in Raum Zeit plötzlich Türen geöffnet haben, die vorher gar nicht da waren. Und dann noch alles, was zumindest vorbereitet werden muss – für spätere Bücher, Trilogien, Ideen. Ich kenne die erste Szene – den Einstieg, die Perspektive, den ersten Satz. Ich weiß, was darin geschieht, worauf sie hinausläuft. Ich weiß auch, was auf dem Spiel steht – für die Charaktere, für das große Ganze. Das ist mein Anker, von da aus erzähle ich.

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Krause Gedanken über ...

… Kommunikation

Es gibt da einen Satz, den ich jeden Tag mehrfach zu meiner Frau sage … ja, den auch, aber den meine ich nicht 😉 Ich meine einen, der sie manchmal echt auf die Palme bringt. Ich sage „Erzähl mir was.“ An manchen Tagen nervt sie das total, dann fragt sie was sie denn erzählen soll, es gäbe doch nichts Neues. Ja, ist mir klar – oder zumindest, dass sie das denkt. Aber das meine ich auch nicht. Wenn ich sage „Erzähl mir was“, dann bedeutet das, ich möchte kommunizieren. Nicht über etwas bestimmtes, nicht um etwas zu erfahren … sondern weil – ja, warum eigentlich? Warum haben wir das Bedürfnis zu kommunizieren?  Ein Bedürfnis, das so stark ist, dass wir in Ermangelung eines Gegenübers auch mit Haustieren, Bäumen oder unseren Haushaltsgeräten sprechen.

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Der Book Nook

Ein Bug in der Magie

Was bleibt, wenn der Zauber bricht Elantris, das erste Buch, das ich nach einer längeren Lesepause begonnen habe, war für mich auch das erste Buch von Brandon Sanderson. Und es faszinierte mich sehr schnell – durch die ungewöhnliche Prämisse einer Art Vertreibung aus dem Paradies. Was mich besonders begeistert: Der Grund für den Fall von Elantris ist kein Fluch, keine Sünde, keine göttliche Strafe. Es ist ein Bug. Ein winziger Fehler im Fundament eines großen Systems – und plötzlich werden aus Göttern Krüppel, aus Licht Gestank, aus einer Stadt der Hoffnung ein Ort des Verfalls.

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