Wenn sich Figuren weigern, der Handlung zu folgen – und warum das gut ist. JC Spark über kreative Kontrollverluste, literarische Walküren und eine Julia, die einfach anders sein wollte. Wer beim Schreiben alles im Griff haben will, sollte keine Romanfiguren erfinden. Oder zumindest keine wie Julia. Viele stellen sich das Schreiben wie Regie führen vor: Man gibt Anweisungen, verteilt Rollen, kontrolliert die Szene. Am Anfang denkt man, man hat alles im Griff. Charakterprofil, Backstory, Bogen. Und dann passiert es: Eine Figur tut etwas völlig Unerwartetes – und es passt. Die Figur bleibt stehen, dreht sich um und geht einfach in eine andere Richtung. Und man folgt ihr, weil man spürt: Das hier ist der wahre Weg.