Ausgabe 6 2025, Juni
Verfasst von Harlan Finch – Beobachter der kleinen Rätsel Manchmal beginnt eine Geschichte nicht mit einem Knall, sondern mit einem vergilbten Brief, einem vergessenen Eintrag im Bauamt – und einem Namen, den keiner mehr so recht auf dem Schirm hatte. Lynch. Wyatt Lynch. Widow Creek, südwestlich von Granger, Iowa. Eine Farm, so unauffällig, dass sie aus dem kollektiven Gedächtnis des Ortes zu verschwinden schien – bis man genauer hinsah.
Oder: Warum du dich nie im ersten Versuch einloggen kannst Die moderne Wissenschaft ist sich einig: Die Weltformel ist nichts anders als das Finale Passwort, der Schlüssel zum Verständnis des Lebens, des Universums - einfach von allem. Der Weg dorthin ist jedoch überwuchert mit einem Dschungel aus Sonderzeichen, Resets und einer Unzahl von Passwörtern. Natürlich nicht aus irgendwelchen – sondern aus solchen, die in einem Zustand zwischen „falsch“ und „Tippfehler“ existieren. Erst wenn du sie eingibst (meistens bei PayPal oder dem großen Email-Reset-Lotto*), manifestiert sich die Realität: Das Passwort war – natürlich – falsch.
Charakter: Vertraulich
(Hinweis der Redaktion: Jeder versuch diesen Artikel zu kürzen wurde von einem uns unbekannten Bot überschrieben - wir entschuldigen uns.) Interviewer: Hallo ...Mac, danke das Sie - du bereit bist heute mit uns zu sprechen - obwohl wir ein Interview mit Dr. Steve Floros vereinbart hatten. Mac: Hallo. Dr. Steve Floros ist momentan emotional indisponiert – euphemistisch ausgedrückt – und habe ich beschlossen, einzuspringen. Verstehen Sie mich nicht falsch: Steve ist brillant.
„Warum endet dein erstes Buch mit so einem fiesen Cliffhanger?“ „Und hat das zweite auch wieder so einen?“ „Warum bist du eigentlich immer so übertrieben vorsichtig beim Thema Spoiler?“ „Kannst du nicht einfach mal sagen, worum’s geht?!“ Fragen wie diese bekomme ich regelmäßig gestellt. Und ich verstehe sie. Ehrlich. Man will ja wissen, worauf man sich einlässt. Und ob man sich auf das nächste Buch freuen kann oder lieber gleich Trostschokolade einplant.
… und mit ihm das Finale der ersten Space World Trilogie Der Kreis schließt sich – zumindest der erste. Im September startet mein neues Projekt auf BackerKit: Kontinuum, der Abschluss der ersten Trilogie im Space-World-Multiversum. Der dritte und letzte Teil der No Brainer-Trilogie liefert Antworten...und stellt neue, gefährlichere Fragen. Wer Verhängnisvoller Kontakt und Raum Zeit kennt, weiß: Das Ende wird kein Ende. Sondern ein Übergang. Eine Spiegelung. Ein Sprung. Es wird komplex. Es wird persönlich. Und es wird… Zeit.
Auszug aus dem „Fast vollständiger Leitfaden zu unbetretbarem Raum, bodenlosen Zimmern und interdimensionalem Lückenmanagement“, 3. Auflage, kaum verändert. Raum Substantiv | /ʁaʊ̯m/ Eine Form von Anwesenheit durch Abwesenheit. Er beginnt dort, wo etwas nicht ist – und macht dadurch alles andere erst möglich. Raum trennt, verbindet, erinnert. Er ist Bühne für physikalische Phänomene, emotionale Eskalationen und stiller Zeuge. Wird genutzt in der Physik, Architektur und bei der inneren Einkehr auf langen Fahrstuhlfahrten, sowie häufig verwechselt mit Leere, dabei meist voll – von Bedeutung, Erinnerungen oder vergessenen Socken. Achtung: Raum ist kein passiver Zustand, sondern eine Einladung zur Bewegung. Nebenwirkungen können sein: das Gefühl, dass Wände zuhören, unerklärliche Wehmut in alten Zimmern und die plötzliche Erkenntnis, dass Weite nicht immer Freiheit bedeutet.
Zeit fühlt sich an wie atmen, zumindest für mich, etwas das so natürlich und immer da ist, dass ich es fast nicht bemerke, bis ich darauf achte. Dann verändert sich das Gefühl für die Zeit, denn dann ist sie an etwas gekoppelt, auf das ich warte, was ich will, das ich fürchte usw. Dann bekommt Zeit auf einmal eine Geschwindigkeit, ein Gewicht, einen Klang ...
Die hohe Kunst des Schelmenmärchens: Wie Barry Hughart mir zeigte, dass absurder Humor eine Weltsicht ist Manche Bücher liest man. Andere... entführen einen. Die Meister Li und Nummer Zehn Ochse-Reihe von Barry Hughart tut beides – und dann noch Dinge, für die es in keiner Sprache ein Verb gibt. Hughart selbst nannte sein Genre „A Novel of an Ancient China That Never Was“ „Ein Roman aus einem alten China das es niemals gab“ – und genau darin liegt der Zauber.