Auszug aus dem „Fast vollständiger Leitfaden zu unbetretbarem Raum, bodenlosen Zimmern und interdimensionalem Lückenmanagement“, 3. Auflage, kaum verändert.
Raum
Substantiv | /ʁaʊ̯m/
Eine Form von Anwesenheit durch Abwesenheit. Er beginnt dort, wo etwas nicht ist – und macht dadurch alles andere erst möglich.
Raum trennt, verbindet, erinnert. Er ist Bühne für physikalische Phänomene, emotionale Eskalationen und stiller Zeuge.
Wird genutzt in der Physik, Architektur und bei der inneren Einkehr auf langen Fahrstuhlfahrten, sowie häufig verwechselt mit Leere, dabei meist voll – von Bedeutung, Erinnerungen oder vergessenen Socken.
Achtung: Raum ist kein passiver Zustand, sondern eine Einladung zur Bewegung.
Nebenwirkungen können sein: das Gefühl, dass Wände zuhören, unerklärliche Wehmut in alten Zimmern und die plötzliche Erkenntnis, dass Weite nicht immer Freiheit bedeutet.

In der Space World (Raum Welt) ist Raum mehr als ein Container. Er ist die Bühne, auf der alles geschieht. Eine Bühne, die sich mit uns bewegt. Und manchmal: gegen uns.
„Er füllt sich sofort, wenn man ihn lässt.“ – Prof. Dr. M. Singh, Astrophysikerin und Minimalismus-Aktivistin
Vielleicht füllt er sich mit uns?
Bevor etwas passiert, bevor ein Gedanke Form annimmt, bevor ein Teebecher zu Boden fällt – ist da Raum.
Er ist die stille Voraussetzung, der weiße Fleck, der erste Atemzug jeder Geschichte.
Wir bemerken ihn meist nur, wenn er fehlt – oder sich plötzlich füllt.
Thorn, in ihrer ersten Erinnerung, nennt ihn das Erste, das sie je wahrnahm:
Raum.
Die erste Erinnerung, die ich besitze.
Die Erfahrung von Raum um mich herum... Raum überall außerhalb und innerhalb von mir.
Raum ist nicht neutral. Er nimmt auf, was wir hineintragen.
Gefühle. Erwartungen. Systeme. Ein Raum misst sich nicht in Metern, sondern in Bedeutung.
Für die einen ist es ein Büro. Für andere ein Gefängnis.
Und was es bedeutet, wenn der Raum enger wird, hat weniger mit Wänden zu tun – und mehr mit dem, was in den Köpfen geschieht.
In der Space World verdichten sich Räume nicht nur durch Materie, sondern durch Ideen.
„Vielleicht ist Raum gar nicht der Container. Vielleicht ist er der Inhalt.“
Räume haben Gedächtnis. Sie speichern Bewegungen, Begegnungen, Energie.
Ein leerer Raum ist nie wirklich leer – er ist bereit.
Für das Nächste. Oder die Erinnerung an das, was längst war.
In der Space World ist Thorn nicht nur der Gedanke an Raum – sie ist Raum.
Und wer einen Raum betritt, verändert ihn - Wer bleibt, wird Teil seiner Geschichte.
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